Mehrere Wildtiere mit Ködern vergiftet



Naturschutzeinsatz der Polizei im Bereich Reichertshofen und Baar-Ebenhausen.

(ir) Am Mittwoch führte die Polizeiinspektion Geisenfeld mit Unterstützungskräften einen Naturschutzeinsatz im Bereich Reichertshofen/Baar-Ebenhausen durch. Bei dem etwa dreistündigen Einsatz wurden unter Einbindung von vier Polizeireitern der Polizeireiterstaffel München und einem Zug einer Einsatzhundertschaft aus Königsbrunn mehrere Flächen nach Beweismitteln abgesucht und das Schutzgebiet „Am Heideweiher“ bestreift.



Zielrichtung des Einsatzes war das Ausmachen von verdächtigen toten Wildtieren und möglicher Giftködern. Hintergrund des Einsatzes war das Auffinden von mehreren toten Wildtieren im Bereich Reichertshofen und Baar-Ebenhausen seit April 2021.



Mehrere Untersuchungen ergaben bei acht dieser Tieren Hinweise auf Vergiftungen mit Carbofuran. Carbofuran ist ein Kontaktgift, das bis 2007 als Pflanzenschutzmittel zugelassen war und bei kleineren Tieren unmittelbar nach der Aufnahme zum Tod führt. Bei den nachweislich vergifteten Tieren handelte es sich um eine Elster, zwei Mäusebussarde, zwei Saatkrähen und drei Krähen.



Die Tiere wurden zum Teil im Bereich des Fuchsberg entlang der B13 gefunden. Der andere Teil wurde im Wiesenbrüterbereich „Am Heideweiher“ aufgefunden. Dieser Bereich unterliegt einer speziellen Schutz- und Regelungslage. Der Einsatz diente dem Auffinden weiterer verdächtiger Tierkadaver oder anderer Beweisstücke wie Köder. Doch bei den Streifen und Absuchen wurden keine verwertbaren Spuren oder Gegenstände aufgefunden.



Bei den bereits genannten Ermittlungsverfahren geht es um Delikte nach dem Bundesnaturschutzgesetz, Tierschutzgesetz und dem Chemikaliengesetz. „Zu möglichen Tatverdächtigen kann mit Verweis auf die laufenden Ermittlungsverfahren derzeit keine Aussage getroffen werden“, so ein Sprecher der Geisenfelder Polizei. Und er fügte hinzu: „Als Tatmotiv kommen allgemeiner Hass auf Tiere, genauso wie ein Konkurrenzdenken zu Greifvögeln in Betracht.“



Neben den Polizeikräften wirkten auch Mitglieder der Naturschutzwacht und Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde bei dem Einsatz mit. Die Naturschutzwacht zeigte sich bereits in der Vergangenheit als bereitwilliger Ansprechpartner für die Bürger und als aktive Kontrolleinheit mit Präsens in den Schutzgebieten.