Kuchl-Buam feiern 40-jähriges Bestehen


 
Ein Stammtisch gehört in Bayern seit eh und je zum Kulturgut des Freistaates.
 
von Helmut Schlittnlohr

(hs) Das Bayerische Fernsehen sendet jeden Sonntag um 11:00 Uhr einen Stammtisch aus dem „Dahoam is dahoam“-Wirtshaus. Allein im Hofbrauhaus in München gibt es über 100 Stammtische, was deutscher Rekord sein soll.



In der Region feiert heuer der Lentinger Stammtisch „Kuchl Buam“ sein 40-jähriges Bestehen. 1983 wurde der Stammtisch im damaligen Gasthaus Lukas in Lenting gegründet.



Jeden Freitagabend trafen sich einige Jugendliche nach ihrer Gruppenstunde im Gasthaus Lukas. Da damals die bayerische Wirtshauskultur noch lebte und das Wirtshaus zu der Zeit immer voll war, war in der Gaststube für die „Buam“ kein Platz frei.



Die Wirtsleute Liesl und Sepp Lukas boten deshalb dem Nachwuchs einen Platz in die Küche (Kuchl) an. Weil dann die Gruppe immer größer wurde, entschloss man sich einen Stammtisch zu gründen, der dann den Namen „Kuchl-Buam“ erhielt.



Bis zu 18 Kuchl-Buam trafen sich jeden Freitag zum Kartenspielen, Ratschn und natürlich auch auf die eine oder andere Halbe Bier. Ab 1984 veranstaltete die Stammtischgruppe alle Jahre im Juli ein Fußball-Stammtischturnier. Obwohl die Kuchl-Buam keine begnadeten Fußballer waren und eher zu den Punktelieferanten gehörten, sie waren jedoch ausgezeichnete Veranstalter und das Stammtischturnier am Jurafestplatz in Lenting war bei den vielen teilnehmenden Stammtischmannschaften mehr als beliebt.



Darüber hinaus gab in den 40 Jahren des Bestehens eine Vielzahl an Ausflügen, Wettkämpfen, Hochzeiten und Faschingsbällen, immer trat man geschlossen als Gemeinschaft auf. Jeden Freitag war Stammtisch beim Gasthaus Lukas, bei der zwischenzeitlich die Tochter Elke Lukas das Regiment übernommen hatte. Es war zu der Zeit ein echtes bayerischen Wirtshaus, in dem man sich wohlfühlte.



Das Jahr 2013 war dann für alle ein Schock. Das Gasthaus Lukas schloss seine Türen und die Kuchl-Buam waren ohne Stammlokal. „Das war zwar ein herber Schlag für uns, aber wir habe auch diesen Schock überlebt“ erzählt Organisator Anton Zacherl.



Heute tingeln die Kuchl-Buam von einem Lokal zum anderen. Was geblieben ist, das ist der Freitag, da ist Stammtisch. Die zwölf verbliebenen Kuchl-Buam treffen sich da mindestens einmal im Monat.



Und es ist wie in den guten alten Zeiten, man trifft sich, spielt Karten, trinkt sein Bier, redet über Gott und die Welt und man freut froh sich seine Kumpels zu treffen.