SHeute Streiks im bayerischen Handel


 
Der Kampf für existenzsichernde Löhne geht weiter.

(ir) Nach dem Streikauftakt im bayerischen Handel am Mittwoch, 17. Mai 2023 werden ab Freitag, 26. Mai 2023 erneut Beschäftigte im bayerischen Handel zu Streiks aufgerufen. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten in über 40 ausgewählten Betrieben der Unternehmen Stahlgruber, Rewe, Selgros, Hennes & Mauritz, ZARA, EDEKA, Netto, Kaufland und Galeria Karstadt Kaufhof, zum Streik auf.



„Durch die dramatisch gestiegenen Preissteigerungen sind die Kolleginnen und Kollegen in den unteren Einkommensgruppen überproportional hart betroffen. Das Angebot der Arbeitgeber macht die Kolleginnen und Kollegen richtig wütend. Nicht nur, dass ihnen weiterer Reallohnverlust geboten wird, verschärft das Arbeitgeberangebot die drohende Altersarmut“, so Hubert Thiermeyer, ver.di Verhandlungsführer für den Einzelhandel in Bayern.



„Das Verhalten der Handelskonzerne ist eine Frechheit. Einerseits verdienen sie an den stark gestiegenen Preisen prächtig und auf der anderen Seite interessiert sie es kein bisschen, wie die finanzielle Situation der Beschäftigten ist. Der heutige Streiktag ist ein wichtiges Zeichen an die Arbeitgeber, ihre realitätsfremde Haltung aufzugeben“, erläutert Thomas Gürlebeck, ver.di Verhandlungsführer für den Groß- und Außenhandel in Bayern.



Bei den Tarifverhandlungen im Einzel- und Versandhandel boten die Arbeitgeber bei einer Verkäuferin im Endgehalt, eine Erhöhung von 0,52 Euro in der Stunde für 2023 und eine Erhöhung von 0,36 Euro in der Stunde für 2024 an. Weiter wurden Einmalzahlungen von 750 Euro im Jahr 2023 und 250 Euro im Jahr 2024 angeboten.



ver.di fordert für den Einzel- und Versandhandel unter anderem 2,50 Euro mehr in der Stunde als Erhöhung für dieses Jahr. Im Groß- und Außenhandel boten die Arbeitgeber 4,0 Prozent ab Dezember 2023 und weitere 2,1 Prozent ab Dezember 2024. Auch im Großhandel haben die Arbeitgeber mit Einmalzahlungen von 700 Euro für 2023 und 700 Euro für 2024 angeboten.



Doch ver.di fordert für 2023 eine Erhöhung um 13 Prozent. Die Auszubildenden in beiden Branchen sollen 250 Euro mehr bekommen. Die Tarifverhandlungen im bayerischen Einzelhandel werden am Dienstag, 13. Juni 2023 fortgesetzt. Die Tarifverhandlungen im bayerischen Groß- und Außenhandel gehen am Freitag, 16. Juni 2023 in die dritte Runde.