17.000 Euro Schaden: 52-Jährigen übern Tisch gezogen



Eine angebliche Französin täuscht eine Beziehung und eine Notlage vor und erlangte dabei 17.000 Euro.

(ir) Ein 52-jähriger Mann aus dem nördlichen Landkreis Pfaffenhofen wurde im März dieses Jahres über eine Dating-App von einer angeblichen 38-jährigen Frau aus Frankreich angeschrieben. Nach kurzer Zeit bat die Französin den 52-Jährigen um Geld. Sie gab an, dass sie das Geld für Flüge, Essen, Notar- und Krankenhauskosten für die Behandlung ihre schwerkranken Sohnes benötigen würde.



Ohne die angebliche Frau in der virtuellen geschweige denn in der Realwelt jemals zu Gesicht bekommen zu haben, überwies der Landkreisbürger gutgläubig per Überweisung und teilweise über Amazon-Geschenkkarten einen Gesamtbetrag von 17.000 Euro. Der 52-Jährige ist dabei auf eine Trickbetrügerin hereingefallen.



Beim sogenannten Love- oder Romance-Scamming suchen die Betrüger Kontakte in Online-Partnerbörsen oder auch in sozialen Netzwerken. Ist ein Kontakt erst einmal hergestellt, werden diese mit Liebesbekundungen und Aufmerksamkeit überhäuft – und zwar einzig und allein mit dem Ziel, ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Denn die virtuellen Partner geben zum Beispiel vor, bei einer Geschäftsreise nach Westafrika in Geldnot geraten zu sein. Oftmals verbergen sich sogar hinter den weiblichen Profilen männliche Täter.



Präventionshinweise:
• Private Daten schützen: Seien Sie zurückhaltend bei der Veröffentlichung persönlicher Daten wie Ihrer Anschrift oder dem Geburtsdatum und mit Auskünften über Ihren Arbeitgeber! Romance-Scammer suchen beispielsweise in sozialen Netzwerken nach ihren Opfern. Mit jeder Information haben sie dadurch ein Mittel mehr, um ihre Opfer zu täuschen und anschließen um Geld zu bitten.
• Die Verbreitung von Inhalten bedenken: Bevor Sie etwas veröffentlichen, fragen Sie sich immer, ob andere das über Sie wirklich wissen sollten. Je mehr andere über Sie wissen, desto eher können Sie mit besonders sensiblen Informationen unter Druck gesetzt werden. Das machen sich auch Erpresser beispielsweise beim sogenannten Sextortion zu Nutze.
• Sicherheitseinstellungen verwenden: Nutzen Sie Privatsphäre-Einstellungen der Netzwerke und Messengerdienste für Ihren Schutz. Wer sein Profil nur für Freunde einsehbar macht, schützt sich auch vor unbekannten Cyber-Mobbern oder Cyber-Stalkern.



Wer dennoch Opfer von Liebesbetrügern im Netz geworden ist, sollte auf jeden Fall Anzeige bei der Polizei erstatten. Denn der emotionale und finanzielle Schaden eines solchen Betrugs können beträchtlich sein. Eine Verfolgung der Täter ist dann das beste Mittel.