„Ohne Rücksicht auf Verluste“


 
Eine zivile Videostreife der Verkehrspolizei verfolgte in der vergangenen Nacht ein illegales Autorennen kreuz und quer durch Ingolstadt und beendete dieses letztlich auch.

(ir) In der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen 0:20 Uhr fielen einer zivilen Videostreife der Ingolstädter Verkehrspolizei auf Höhe des Westparks insgesamt fünf neuwertige und hochmotorisierte Fahrzeuge auf, die mit aufheulenden Motoren stark beschleunigend von der dortigen Ampelanlage aus in Richtung Audi-Ring donnerten. Bei laufender Videokamera versuchten die Zivilpolizisten dann, der Gruppe zu folgen, was allerdings nicht immer einfach war. Die fünf Fahrzeuge, zwei davon mit Ingolstädter Kennzeichen, zwei mit Eichstätter Kennzeichen und eines mit Neuburger Kennzeichen, rasten zunächst in Richtung Stadtmitte weiter. Es handelte sich laut Polizei um einen Seat Leon, einen Audi A3 Sportback, sowie drei verschiedene Audi TTs.



Auf der Fahrt in die Stadtmitte filmten die Zivilpolizisten bereits jede Menge zum Teil gravierende Verkehrsverstöße. So fuhren die Raser auf der Neuburger Straße teilweise zu dritt nebeneinander und überholten sich gegenseitig. Anschließend beschleunigten sie stark und rasten quer durch die Ingolstädter Altstadt, ehe sich die Autofahrer in der Nördlichen Ringstraße aufreihten und ein Beschleunigungsrennen durchführten. „Hierbei wurden Geschwindigkeiten jenseits der 100 km/h-Marke erreicht“, so ein Verkehrspolizeisprecher. Und er fügte hinzu: „Anschließend stellte man sich dann in der Neuburger Straße, Ecke Permoserstraße, an der roten Ampel in zwei Reihen auf.“ Als die Ampel dann auf Grünlicht umschaltete, starteten die fünf ähnlich wie bei einem Autorennen, ein Rennen bis zum Audi-Ring, bei dem auch laut Polizei die Gegenfahrspur für waghalsigste Überholmanöver genutzt wurde. Auf Höhe der Westpark-Tankstelle wurde dann an der dortigen Ampel ein weiteres Rennen gestartet, das die Teilnehmer zum Hochkreisel und wieder zurückführte. Ohne Rücksicht auf Verluste, wie es im Polizeibericht heißt, wurde sich gegenseitig überholt, ehe man erneut an einer roten Ampel geschlossen zum Stillstand kam. Dort gelang es dann der zivilen Streife, sich quer vor die Rennfahrer zu stellen, um ihnen letztendlich die Zielflagge zu zeigen.



Umgehend wurde jedem der fünf Autofahrer der Zündschlüssel von den Polizisten abgenommen. Nach Rücksprache mit der Ingolstädter Staatsanwaltschaft mussten dann alle fünf am Rennen beteiligten Autofahrer auch ihre Führerscheine abgeben. Sie wurden allesamt von der Ingolstädter Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. „Die 19-jährige Frau und die vier jungen Männer im Alter zwischen 19 und 24 Jahren, allesamt aus Ingolstadt und Umgebung, sind nun erstmal zu Fuß unterwegs“, so der Polizeisprecher weiter. Und weiter: „Da die Autos der vier jungen Männer allesamt auf deren Eltern zugelassen sind, dürfen sich nun Papa oder Mama darum kümmern, dass die Autos wieder in die heimischen Garagen zurückgefahren werden. In Anbetracht der rücksichtslosen und im gröbsten Maße verkehrswidrigen Fahrweise der fünf jungen Autofahrer dürfte es mehr als wahrscheinlich sein, dass alle 5 in der nächsten Zeit vermehrt in öffentlichen Verkehrsmitteln angetroffen werden können. Zusätzlich werden sie sich unter anderem wegen Straßengefährdung vor der Ingolstädter Justiz verantworten müssen. Zum Glück für die Raser wurden ersten Erkenntnissen nach bei dem Autorennen unbeteiligte Personen weder gefährdet noch geschädigt.“