Autofahrer wenden verbotswidrig auf Bundesstraße



Weil ihnen der Aufbau einer Fahrspur zu lange dauerten, wendeten zahlreiche Verkehrsteilnehmer auf der B300.

(ir) Wie die Polizei mitteilte, war eine 25-jährige Autofahrerin aus dem nördlichen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen am Freitagabend auf der B 300 aus Richtung Waidhofen in Richtung Schrobenhausen unterwegs. „Für den Bruchteil eines Augenblicks wandte sie den Blick von der Fahrbahn“, so ein Sprecher der Schrobenhausener Polizei.



Und er fügte hinzu: „Als sie wieder zurücksah, verriss sie das Lenkrad ihres Fiats.“ Sie kollidierte gegen 18:15 Uhr trotz Vollbremsung mit der rechten Leitplanke. Die junge Fahrerin blieb laut Polizei unverletzt.



Am Fiat entstand ein geschätzter Schaden von zirka 6.000 Euro. Das Fahrzeug wurde von einem Abschleppdienst von der Unfallstelle entfernt. Auf Grund des massiven Frontschadens war der Fiat nicht mehr fahrbereit. An der beschädigten Leitplanke entstand ein Schaden in Höhe von rund 1.500 Euro. Der Ständer und die Schutzplanke wurden verbogen. Die Unfallstelle befand sich im einspurigen Bereich der B 300 in Richtung Schrobenhausen.



Um den Verkehrsfluss aufrecht zu erhalten, wurde die linke Spur in Richtung Waidhofen gesperrt. Die Freiwillige Feuerwehren aus Mühlried und Schrobenhausen bauten eine Spur auf, damit der stehende Verkehr hinter der Unfallstelle abfließen konnte.



Die Rettungskräfte der eingesetzten Freiwilligen Feuerwehr setzten ihre Gesundheit aufs Spiel, um die Spur mit Warnkegel aufzubauen, damit die wartenden Fahrzeuge hinter der Unfallstelle passieren konnten. Der Verkehr auf der B 300 in Richtung Ingolstadt war zu dem Zeitpunkt dicht. Die erlaubten 100 km/h wurden häufig überschritten.



Trotz als der Bemühungen der Rettungskräfte, der Aufbau der Spur dauerte rund 10 Minuten. Deshalb ging es vielen wartenden Verkehrsteilnehmer hinter der Unfallstelle nicht schnell genug. Sie wendeten auf der B 300. Damit brachten sie nicht nur sich selbst und ihre Insassen in Gefahr, sondern auch die Rettungskräfte an der Unfallstelle. Zudem stellt das Wenden auf einer Kraftfahrstraße eine Verkehrsordnungswidrigkeit dar, die mit 200 Euro und einem Monat Fahrverbot sanktioniert wird.



Die Rettungskräfte tun immer alles, damit Unbeteiligte so wenig wie möglich beeinträchtigt werden. Für die erforderlichen Maßnahmen benötigen sie allerdings Zeit. Diese Zeit ist notwendig, damit alle gesund an ihr Ziel kommen.