Handschellen statt Energydrinks



Nach umfangreichen Ermittlungen konnte ein Nürnberger wegen dringenden Tatverdachts von mehreren Betrugsdelikten festgenommen werden.

(ir) Ein 32-jähriger Nürnberger hatte Anfang März einen Getränkehandel in Vohburg um rund 11.500 Euro betrogen. Unter Angabe von falschen Personalien nahm er bereits im Juli 2016 Kontakt mit dem Getränkehändler auf und bestellte schließlich für eine angebliche Kegelmeisterschaft Getränke im Wert von knapp 15.000 Euro. Die Ware, die aus Cola und Energydrinks bestand, holte er mit einem gemieteten Lastwagen ab und leistete dabei auch eine Anzahlung.




Zu der bei der Abholung vereinbarten Restzahlung kam es jedoch nicht mehr. Die Ermittler der Geisenfelder Polizei fanden dann schnell heraus, dass auch die Kegelmeisterschaft fingiert war. Bei der Auswertung sämtlicher Ermittlungsansätze konnte einige Tage später der 32-Jährige als Tatverdächtiger ermittelt werden.

Zeitgleich meldete sich bei den Ermittlern ein Getränkehändler aus Würzburg. Dieser hatte von dem 32-Jährigen dieselbe Anfrage über eine Bestellung von Cola und Energydrinks für eine Kegelmeisterschaft erhalten. Der Getränkehändler aus Würzburg war aber von Seiten der geschädigten Firma aus Vohburg vorgewarnt. Diese hatte nämlich in vorbildlicher Weise seine Geschäftspartner per Email über die Betrugsmasche informiert. Bei der für vergangenen Freitag vereinbarten Getränkeabholung in Würzburg konnte dann der 32-Jährige festgenommen werden.



Auch dort war der Mann wieder mit einem gemieteten Lkw vorgefahren und leistete lediglich wieder eine Anzahlung. Ein zuvor schon erlassener Haftbefehl wurde dem Mann bei der Festnahme eröffnet. Bei der anschließenden Vorführung beim Ermittlungsrichter in Ingolstadt ordnete dieser Untersuchungshaft an. Der 32-Jährige wurde daraufhin einer Justizvollzugsanstalt überstellt.

Zwischenzeitlich konnten dem Mann drei weitere Betrügereien mit gleicher Vorgehensweise nachgewiesen werden. Zudem ist er auch nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis und hätte somit den Lkw nicht fahren dürfen. Die Ermittler der Geisenfelder Polizei versuchen jetzt dem gewerbsmäßigen Betrüger noch weitere Taten nachzuweisen und vor allem auch die Abnehmer ausfindig zu machen.