Ein offenes Ohr für Jugendliche


 
Jugendliche von Ober- und Unterhaunstadt wünschen sich öffentliche Plätze, überdachte Treffpunkte und mehr Sitzmöglichkeiten.

von Helmut Schlittenlohr

(hs) In der Sitzung beim Bezirksausschuss Ober- /Unterhaunstadt im Gasthaus Treffer in Unterhaunstadt berichtete Ann-Kathrin Münch-Riebeling vom Amt für Jugend und Familie über die Ergebnisse der in den Bezirken Ober-/ Unterhaunstadt und Nordost durchgeführten Jugendbefragung.



138 Teilnehmer zwischen 15 und 23 Jahren haben sich daran beteiligt, so die bei der Stadt Ingolstadt für Jugendpartizipation zuständige Referentin. Freunde treffen, Musik hören stand dabei an vorderster Stelle in ihrer Freizeit, dazu wollen die meisten im Freien Fußball- und Basketball spielen oder sich einfach nur treffen.

Doch dazu fehlen ihnen öffentliche Plätze, überdachte Treffpunkte und auch mehr Sitzmöglichkeiten wurden gefordert. Generell fehlen Räume für Jugendliche und mit an vorderster Stelle der Forderungen steht auch freies W-Lan.



Die Jugend vermisst in den Stadtteilen Fußball- und Basketballplätze, einen Jugendtreff, ein Jugendzentrum oder Jugendräume. Schon seit langen wird ein freier Fußballplatz für Jugendliche gefordert. Dieser wird in der Auswertung auch detaillierter beschrieben, er soll im Augrabenpark in Oberhaunstadt entstehen. Der BZA Ober- / Unterhaunstadt hat dazu schon seit längerem einen Standort am westlichen Rand des Parkes vorgeschlagen.



Das Ingolstädter Gartenamt verweist nun bei diesem Standort auf den moorigen Untergrund, zudem ist die Fläche derzeit im Flächennutzungsplan nicht als Parkfläche vorgesehen und auch wegetechnisch nicht angebunden ist. Das Stadt-Jugendparlament und das Gartenamt schlagen die Fläche gegenüber dem Skaterplatz vor. Auf dem entstehenden Rückhaltebecken nahe dem Weiher könnte auch ein Kleinspielfeld entstehen, so ein Vorschlag. Die INKB prüft diese Möglichkeit derzeit, jedoch liegt der Standort nicht im vorgesehenen Jugendbereich des Parks.



Als Weiteres wurde vorgeschlagen, den Bolzplatz im westlichen Bereich umzugestalten. Davon ist jedoch abzusehen, teilte das zuständige Amt mit, weil man dort auf Bodendenkmäler stoßen könne und dies dann zu erhebliche Bauverzögerungen führe.

Vorgesehen wird bei der Erstellung eines Fußballfeldes als kostengünstigste Lösung ein Rasenspielfeld mit Sportrasenansaat und vandalismussicheren Toren mit Netz und Ballfangzaun. Die teuerste Variante wäre ein DFB-Kleinspielfeld, die jedoch aus naturfachlicher Sicht wegen der Bodenversiegelung im Park die größten Widerstände hat.



Der Stadtjugendring hat nun aktuell einen Antrag zur Erstellung eines Fußballfeldes und auf finanzielle Unterstützung aus dem Bürgerhaushalt eingebracht, den die beiden BZA Ober- /Unterhaunstadt und Nordost nun gemeinsam behandeln werden.

Der Bezirksausschuss Ober- /Unterhaunstadt wird sich in den nächsten Sitzungen auch mit den weiteren Jugendforderungen beschäftigen, so der Vorsitzende Michael Kraus und wird dazu das stabile Zeltdach im Nordpark besichtigen und auch zum Fort Peyerl und in den Haslang-Park fahren, um die dortigen Jugendcontainer zu besichtigen, die da für ein Jahr in der Testphase stehen.



In der weiteren Sitzung wurden die Bürgerhaushalte für das laufende Jahr 2023 und auch für 2024 angesprochen, wobei der Vorsitzende aus den Mitteln für 2024 einen Seniorenparkour einplanen möchte. Weitere Vorschläge sollen noch aus den Bürgerreihen kommen. Eine Forderung des BZA, durchgehend die Straße Am Augraben auf Tempo 30 zu beschränken, wurde vom Verkehrsmanagement abgelehnt. „Für die Anordnung einer Geschwindigkeitsbegrenzung sind der Verwaltung enge Grenzen gesetzt. So muss infolge besonderer örtlicher Verhältnisse eine Gefahrenlage bestehen. Nur wenn diese Voraussetzung erfüllt ist, ist eine Temporeduzierung möglich“, so im Schreiben des Amtes. Eine weitere Forderung des BZA ist die Erweiterung des Halteverbotes in der Kriegsstraße im nördlichen Bereich ab der Gefahrenstelle Steigstraße. Einen Antrag, die Ampelschaltung im Bereich des Mariengarten auch an Sonn- und Feiertagen zu betreiben, lehnt die Verwaltung ab, da nach ihrer Nachfrage bei der Polizei zu dieser Zeit der Betrieb nicht notwendig ist.



Der Vorsitzende berichtete weiter von der im ganzen Stadtgebiet durchgeführten Busfahrt im Rahmen des Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes. Dabei wurde bei der Befahrung von Ober- und Unterhaunstadt auch der Ausbau des Weges vom Weinberg nach nördlicher Richtung nach Etting für den Radverkehr angesprochen. Für den Fußweg am Ende des Mailinger Wegs, der mehrfach als Radweg genutzt wird, wird ebenfalls eine Lösung gesucht.



Zuletzt sprach der Vorsitzende auch die künftige Nutzung des Altes Schulhauses in Oberhaunstadt an. Einheitlich unterstützt der BZA die Nutzung des Gebäudes durch den Männergesangverein Oberhaunstadt. Dazu will der BZA, dass das zum Ortsbild gehörende Alte Schulhaus künftig als „Haus der Vereine“ genutzt wird, in dem im Besonderen für die Jugendlichen eine Aufenthaltsstätte geschaffen werden soll.

Das Foto zeigt die Alte Schule am Dorfplatz, das zum Ortsbild von Oberhaunstadt gehört.